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01. Mai 2010
So gifteten sich Top-Politiker beim klimagipfel an

Der Welt­klima­gipfel in Kopen­hagen im Dezember war ein Miss­erfolg. Zur Frage, warum das inter­nationale Treffen scheiter­te, gibt es jetzt neue Hin­weise: Eine Ton­aufnahme von einer der Ver­handlungs­run­den zeigt, welch scharfer Ton zwischen den Politikern herrschte. Angela Merkel wird darin ebenso laut wie Barack Obama. In dem fast 90-minütig­en Treffen fuhr Merkel den indischen Premier­minister Manmohan Singh an: „Aber dann wollen Sie nichts rechtlich Bindend­es!“
Der ent­gegnete mit lauter Stimme: „Das ist nicht fair!“
Noch un­gehaltener reagierte Frank­reichs Staats­präsident Nicolas Sarkozy auf China, dem er mangelnden Willen zum Klima­schutz vorwarf: „Bei allem Respekt vor China. Man muss auf diese Schein­heilig­keit reagieren.“ Der geheime Mit­schnitt der ent­scheidenden Verhandlungs­runde mit 25 Staats­chefs liegt dem „Spiegel“ vor.
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02. Mai 2010
Riesen-Laster rollen bald auch in Deutschland

Der um­strittene 25-Meter-Lkw, der unter Namen wie „Gigaliner“ oder „Monster-Truck“ schon Schlag­zeilen gemacht hat, soll nun doch auf deutschen Straßen fahren. Nachdem Tests in Nord­rhein-Westfalen und Nieder­sachsen vor zwei Jahren wegen Wider­ständen etwa des ADAC beendet wurden, nimmt das Bund­es­verkehrs­ministerium nun nach Informa­tionen von WELT ONLINE einen neuen Anlauf. Danach soll ein auf ein Jahr angelegter Probe­betrieb mit 100 bis 150 Riesen-Lkw schon im kommenden Januar starten.
Vor allem Nutz­fahrzeug­hersteller und gro­ße Speditionen be­fürworten die langen Laster. Die Her­steller erhoffen sich Auf­träge für die Produktion der Fahr­zeuge und der An­hänger. Die Transport­firmen halten die 25-Meter-Lkw für wirt­schaftlicher im Ein­satz, weil sie rund ein Fünftel mehr Fracht auf­nehmen können. Die Laster sind fast sechs Meter länger als die bisher zuge­lassenen Modelle. Und sie sind statt der der­zeit höchstens 40 Tonnen bis zu 60 Tonnen schwer. In dem Ver­such dürfen die Giganten allerdings nicht ganz so schwer sein: Um Schäden an Straßen und Brücken zu ver­meiden, soll das Gewicht auf 44 Tonnen be­schränkt werden.
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03. Mai 2010
Ein Fluß geht über den Jordan

Der Jordan trocknet aus: Schossen früher noch Strom­schnellen durch das biblische Tal, ist der Fluss heute nur noch ein Rinn­sal, das an vielen Stellen nur noch bis zum Knö­chel reicht. Umwelt­schützer schlagen Alarm. Was für ein Abenteuer: Mit einem Boot schoss der US-Offizier William Lynch förmlich den Jordan-Fluss her­unter - durch Strom­schnellen und kleine Wasser­fälle.
Das war 1847. Aus dem mächtigen Fluss von einst ist eine Kloake geworden - ein Rinn­sal, das an vielen Stellen nur noch bis zum Knöchel reicht. Umwelt­schützer schla­gen Alarm, da der Jordan schon im komm­enden Jahr ganz aus­trocknen könnte.
Erstmals zeigen sie in einer Studie, wie der biblische Fluss vor dem Kollaps bewahrt werden könnte. Rund 420 Meter unter dem Meeres­spiegel schlängelt sich der Fluss im Jordan-Tal an der Grenze zu Jordanien entlang. Der Begriff Jammer­tal wäre pass­ender. Vor rund 2000 Jahren wurde der biblischen Über­lieferung nach Jesus im Jordan getauft. Heute raten Sicher­heits­kräfte und Umwelt­schützer Pilgern dring­end davon ab. Das an «historischer Tauf­stelle» knapp sieben Meter breite Flüss­chen sieht nicht nur un­appetitlich bräunlich aus, sondern ist tatsächlich völlig ver­sifft.
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04. Mai 2010
Neuer macht den Adler. Oder Wiese?
Oder Butt?

In Museum des Haupt­sponsors in Stuttgart wird Joachim Löw am Mitt­woch zur Nation sprechen und sein vorläufiges Aufgebot für die Fußball-Welt­meister­schaft in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) be­nennen. Es ist ein Akt, der mit Spannung er­wartet wird, aber seit Diens­tag noch einmal einen zusätz­lichen Reiz be­kommen hat. Weil Tor­hüter Rene Adler auf Grund einer Rippenver­letzung für die WM aus­fällt, muss der Bundes­trainer neben Manuel Neuer und Tim Wiese einen neuen, dritten Schluss­mann berufen. Es ist eine schwierige Ent­scheidung, die Joachim Löw 36 Tage vor dem WM-Start zu treffen hat.
Erste Buch­macher bieten bereits Wetten für die Wahl des dritten deutschen Torhüters an.
Bei Party­bets liegt die Quote für den Münchner Butt bei 1,40 und für den Dort­munder Weiden­feller bei 2,40. Lehmanns Rückkehr halten die Buch­macher für eher un­wahr­scheinlich. Seine Quote liegt immerhin bei 10,00.
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05. Mai 2010
«Ulrike» bringt Deutschland Dauerregen

Es wird un­gemütlich: Das Sturm­tief «Ulrike» soll für Rekord­regen­mengen und kräftigen Wind über ganz Deutsch­land sorgen. Besonders trifft es zwei Bunde­sländer.
«Der Schwer­punkt liegt in Thüringen und Sachsen, dort sind auch Un­wetterwetter­warnungen möglich», kündigte Tanja Dressel vom Deutschen Wetter­dienstes (DWD) an. Tief «Ulrike», das vom Mittel­meer Richtung Nord­osten zieht, soll in den Mittelgebirgen bis zu 50 Liter Regen bringen. In Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und im Saar­land werden bis zu 20 Liter Nieder­schlag erwartet.
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06. Mai 2010
Aschewolke vermiest Air Berlin das Geschäft

Deutlicher Passagier­rück­gang bei Deutsch­lands zweit­größter Airline. Die Asche­wolke hat bei Air Berlin zu einem Aus­fall von 3500 Flügen geführt.
Auch nach der Wieder­aufnahme der Flüge haben viele Reisende noch mit Buchungen gezögert. Ab Oktober wird die Air­line neue Ver­bindungen von Berlin aus anbieten. Das Flug­verbot infolge der Asche­wolke hat Air Berlin im April das Geschäft verhagelt. Durch den Aus­fall von mehr als 3500 Flü­gen sei die Zahl der Passagiere um 16,5 Prozent auf knapp 2,1 Millionen gesunken, teilte die zweit­größte deutsche Fluggesell­schaft mit.
Nach der schrittweisen Wie­der­au­fnahme von Flügen seien viele Flug­gäste verunsichert gewesen und hätten mit ihrer Buchung gezögert. Die Aus­lastung der Maschinen sank um 3,7 Prozent­punkte auf 72,6 Prozent. Der Erlös pro Sitz­platz­kilome­ter ging um 6,1 Prozent auf 5,55 Cent zurück. Durch den Aus­bruch eines Vulkans in Island war der Luft­raum über weiten Teilen Europas für rund sechs Tage ge­sperrt. Nach einigen Tagen nahmen die Flug­gesell­schaften ihren Betrieb zwar suk­zessive wieder auf, erlaubt waren zunächst jedoch nur Sicht­flüge mit einer Sonderge­nehmigung. Die Air­lines hatten das Krisen­manage­ment der Bundes­regierung daraufhin massiv kritisiert.
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07. Mai 2010
Der Lack ist ab
Nachruf auf den Marlboro-Mann

Der Marlboro-Mann ist Ge­schichte. Zu­mindest in der Formel 1. Die Rennfahrer hockten im Fahrer­lager zwar noch nie wie im Werbe­klassiker mit Kippe im Mund am Lager­feuer, aber als Michael Schumacher einst in seinem Marlboro-Overall kernig in der Ferrari-Garage auf seinen Aus­ritt im roten Boliden wartete, machte sich doch so etwas wie Cowboy-Romantik breit. Vorbei. Beim Großen Preis von Barcelona waren die Mechaniker seines ehe­maligen Renn­stalls nicht nur eifrig damit beschäf­tigt, die Reifen auf die Renn­wagen zu montieren; sie mussten die Autos von Felipe Massa und Fernando Alonso gleich noch um­spritzen.
Ein Logo auf der Heck­ober­kante hatte das Ar­gwöhnen der Anti-Tabak-Lobby erregt. Das Zeichen, ein Barcode, wurde als Schleich­werbung der Marke Marlboro ent­tarnt. Zunächst machten sie in Mara­nello auf ahnungs­los. „Lächer­lich“ fand Ferrari-Team­präsident Luca di Monteze­molo den Vorwurf. Aber nachdem das EU- Gesund­heits­ministerium die Bedenken ge­teilt hatte, zog es das italienische Tradi­tions­team vor, die unschöne Diskussion, die die Londoner „Times“ angezettelt hatte, zu beenden - und kratzte den verräterischen Lack ab.
Damit dürfte auch das Engagement von Philip Morris bei Ferrari, das dem Tabak­hersteller einen hohen zweistelligen Millio­nenbetrag pro Saison wert sein soll, bald beendet sein.
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08. Mai 2010
Immer mehr Bio-Eier mit Dioxin entdeckt

Der Skandal um dioxinverseuchtes Futter für Bio-Geflügelhöfe weitet sich einem Zeitungsbericht zufolge aus. Wie das in Bielefeld erscheinende „Westfalen-Blatt“ berichtet, ist das Hühnerfutter mit der giftigen Chemikalie nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Braunschweig an Betriebe in mindestens neun Bundesländer geliefert worden. Es handelt sich demnach um Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt.
Als Ursache für die Dioxin-Belastung gilt laut Behörden Mais aus der Ukraine, der an einen Hersteller für Biofutter geliefert und an landwirtschaftliche Betriebe verteilt wurde, die nach ökologischen Kriterien arbeiten. Eine Gesundheitsgefahr besteht nach Behördenangaben bei den fest­gestellten Dioxinmengen nicht. Das habe das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin ermittelt. Eine langfristige Aufnahme des Stoff sei jedoch „nicht akzeptabel“, erklärte das Verbraucherschutzministerium in Niedersachsen. In hoher Dosierung kann Dioxin Krebs auslösen.
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09. Mai 2010
Kevin Kuranyi wechselt zu Dynamo Moskau

Kevin Kuranyi wechselt zur kommenden Saison von Schalke 04 zu Dynamo Moskau. Das bestätigte er gegen­über WELT ONLINE. Kuranyis Vertrag bei Schalke läuft zum 30. Juni 2010 aus.
Der National­stürmer, der von National­trainer Joachim Löw für die Weltmeister­schaft in Südafrika nicht berücksichtig worden war, hatte Anfragen diverser europäischer Vereine vorliegen. Darunter waren Fenerbahce Istanbul, Besiktas Istanbul und Manchester City.
Felix Magath, Trainer von Schalke 04, wollte Kuranyi, der in den letzten fünf Saison­spielen kein Tor mehr er­zielte, auch nicht mehr.
„Ich habe Kevin kein Angebot ge­macht“, sagte Magath, der damit mehr oder weniger deutlich eine Zukunft des Multi-Kulti-Stürmers in Gelsen­kirchen aus­schloss. Dennoch zog Kuranyi sein Fazit: "Es war ein schöne Saison auf Schalke."
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10. Mai 2010
Erdogan ruft in der Türkei die Babyprämie aus

Hehre Ziele: Jedes Ehe­paar soll nach dem Willen des türkischen Minister­präsidenten drei Kinder bekommen. Sonst werde es dem Land in 30 Jahren sehr schlecht geh­en, sagte Recep Tayyip Erdogan.
Gegen die sinkende Geburten­rate will der Regierungs­chef jetzt eine Babyprämie ein­führen. Jedes Ehe­paar solle mindestens drei Kinder be­kommen, sonst werde es dem Land bis zum Jahr 2038 wegen Über­alterung schlecht ergehen, zitierte die türkischen Tages­zeitung „Radikal“ den islamisch-konservativen Regierungs­chef am Montag.
In der Türkei ist das Bevölkerungs­wachs­tum aktuell auf etwa 1,5 Prozent ge­sunken, wie in anderen Ländern Folge des steigenden Wohl­standes. Trotz­dem ist dort die Zahl der Ein­wohner im ver­gangenen Jahr nach einer korrigierten amtlichen Statistik auf mehr als 71,5 Millionen ge­stiegen. Die Hälfte der Be­völkerung ist demnach jünger als 28,5 Jahre. In vielen Industrie­staaten schrumpft dagegen die Be­völkerung. In Deutschland zählten die Statistiker im ver­gangenen Jahr erstmals seit Mitte der 1990er Jahre weni­ger als 82 Millionen Ein­wohner.
Im Ver­gleich zu 2008 sank die Zahl um 260.000 Menschen.
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11. Mai 2010
Fußball in Südafrika
Der Sport der schwarzen Mehrheit

Ein Stadion­besuch in Süd­afrika ist ein Erlebnis: Die Vuvuzelas tröten, in den Stadion­ecken wird ge­grillt und die Fans beider Teams sitzen friedlich vereint auf den Rängen. Süd­afrikas Fußball hat Poten­zial, an der Professionalität aber hapert es. In jeder Stadion­kurve stehen Frauen hinter Klapp­tischen und grillen, was die Fleisch­töpfe hergeben. Zu Steaks und Hähnchen­schlegeln gibt’s Pap, den traditionellen Mais­brei, und die Chilli­soße Chakalaka. Die Bei­lagen werden aus großen Plastik­eimern ge­schöpft. Die große Portion kostet 20 Rand, gerade einmal 1,80 Euro - so viel wie die Ein­tritts­karte ins Fuß­ballstadion.
Fuß­ball war und ist in Süd­afrika der Sport der schwarzen Mehr­heit. Während die Leiden­schaft der Weißen dem Kricket und dem Rugby gilt, wurde schon während der Apartheid in den Slums der Groß­städte und in den Home­lands ge­kickt, was das Zeug hielt. Die Spieler der Klubs sind die Helden der Town­ships. Viele schwarze Süd­afrikaner haben daher einen ganz besonderen Be­zug zur WM 2010: Sie freuen sich, dass nun endlich auch in die Fuß­ball­stadien investiert wird.
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12. Mai 2010
Mann hält sich für Tiger und faucht die Poli­zei an

Ein 18-Jähriger ist auf allen Vieren in seiner Wohnung herum ge­krochen, hat das Kratz­en einer Raub­katze nach­geahmt und die Poli­zei laut­stark an­gefaucht: Weil sich der Frankfurter nach der Ein­nahme von Ta­bletten für einen Tiger hielt, wurde er am Sonntagabend in eine Nerven­klinik ge­bracht. Wie die Polizei mit­teilte, hatte die Mutter ihren Sohn zum Einkaufen ge­schickt. Als er zurückkam, habe er sich plötzlich für einen Tiger gehalten.
Die Frau rief die Poli­zei, die den 18-Jährig­en mit einem Rettungs­wagen in ein Krank­enhaus bringen ließ, wo er auch das Personal und Patienten an­fauchte.
In einem an­sprechbaren Moment gab der Mann an, nicht ein­gekauft sondern "bewusst­seins­erweiternde Tabletten“ genommen zu haben. Welche Substanz das war, und was sie bewirkte, war zunächst aber völlig unklar. Als der Heran­wachsende erneut zu fauchen begann, wurde er in die Psychiatrie gebracht.
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13. Mai 2010
Hauen und Stechen

Sie ist wieder im An­marsch - millionenfach in ihrer Mission unterwegs, uns den Feier­abend im Freien zu vermiesen: die Stech­mücke. News.de erklärt, wie man die Plage­geister so gut wie möglich von sich fernhält. Und, wenn es nicht klappt, welche Mittel gegen die Stiche wirken.
Wer annimmt, der lange und kalte Winter hätte die Insekten­population minimiert, den muss Marion Kotrba von der Zoolo­gischen Staats­sammlung in München eines Besseren belehren. «Allein bei uns in Deutschland gibt es über 20 verschiedene Arten der Stech­mücke. Zwar über­wintert der eine Teil im Erwachsenen­stadium und ist dadurch an­fälliger für die Minus­temperaturen als die Eier­larven.
Aber die sind zäh», macht die Zwei­flügler-Expertin wenig Hoffnung auf einen stich­freien Sommer. Im Gegen­teil: Während die adulten Mücken gerade jetzt wieder Nach­wuchs produ­zieren, komme auch Verstärkung aus den Eiern nach, die in der schützenden Hülle über­wintert hatten. Die Nieder­schläge und die Über­schwemmungsgebiete - wenn die Wasser­massen wieder ab­schwellen - bieten den Quäl­geistern optimale Be­dingungen. «Generell ist zu sagen: Wo Luft­feuchtigkeit und warme Temperaturen, die ab jetzt eigentlich zu erwarten sind, zusammen­kommen, muss auch mit vielen Mücken gerechnet werden», schildert Kotrba. Und Stichen natürlich.
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14. Mai 2010
Gift-Käse
Strafanzeige gegen Ministerium und Lid

Die Organisation Food­watch stellt wegen des Bakterien-verseuchten Käses aus Österreich Straf­anzeige gegen das Stutt­garter Verbraucher­schutz­ministerium. Außerdem richtet sich die Anzeige nach Informationen der Nachrichten­agentur dpa gegen den Lebens­mittel-Discounter Lidl und die österreichische Firma Prolactal. Nach Ansicht von Food­watch geht es um den Ver­dacht der fahrlässigen Tötung und der Körper­verletzung mit Todes­folge. Das Stuttgarter Ressort habe zu spät von sich aus über die akute Gesund­heits­gefahr durch den verseuchten Käse gewarnt, argumentiert Foodwatch.
Das Stuttgarter Verbraucher­schutz­ministerium wies die Vorwürfe am Freitag als unbegründet zurück. Die Behörde habe unmittelbar nach Vorliegen ent­sprechen­der Warnhinweise die Firma Lidl und die Öffentlichkeit über die Gefahr informiert, sagte ein Ministeriums­sprecher. Nach Angaben der Bundes­regierung können drei Todes­fälle in Deutsch­land mit dem Käse in Ver­bindung gebracht werden. Die Ver­braucher­schützer sehen einen Zusammen­hang zwischen dem Tod eines Mannes in Hessen und dem Käse, den er trotz der ersten Warnung von Lidl gegessen haben soll. Foodwatch kritisiert, Lidl habe zu spät ein­dringlich vor akuter Gesund­heitsgefahr gewarnt. Lidl hatte die Vorwürfe zurück­gewiesen.
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15. Mai 2010
Ausstiegsklausel im Vertrag mit Griechenland

Sämtliche Darlehen der Euro-Länder für Griechen­land können nach einem Medien­bericht voll­ständig oder für ein Geberland annulliert werden, falls der Europäische Gerichts­hof oder ein nationales Verfass­ungsgericht die Kredit­vergabe für rechts­widrig erklären. Das berichtet „Bild.de“ unter Berufung auf den bisher vertrau­lichen Darlehensvertrag und die Gläubig­ervereinbarung zwischen den Euro­Ländern und Griechen­land. Laut „Bild.de“ enthält der Vertrag über das 80­Milliarden-Euro-Darlehen für Athen zwei Ausstiegs­klauseln.
Die erste sei für den Fall vor­gesehen, dass ein EU-Gericht oder ein Verfassungs­ge­richt in einem der Euro-Länder rechts­kräftig entscheidet, dass die gesamte Kreditvergabe an die Griechen gegen EU-Recht oder nationales Recht verstößt. In diesem Fall werde der Vertrag insgesamt oder für das betroffene Land "unverzüglich und unwiderruflich annulliert“, heißt es laut „Bild.de“ in dem 42-seitigen Vertrag. Von den Griechen dürfe in diesem Fall aber nicht die sofortige vor­zeitige Rück­zahlung des Darlehens verlangt werden. Würde in Deutsch­land das Bundes­verfassungs­gericht das Darlehen als un­vereinbar mit deutsch­em oder EU-Recht erklären, wäre die deutsche Beteiligung an der Milliarden­Hilfe nichtig.
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16. Mai 2010
Ölpest vorläufig aufgehalten

Im Kampf gegen die Öl­pest im Golf von Mexiko ist ein wichtiger Teil­erfolg ge­lungen. Nach mehreren Fehl­schlägen gelang es Experten, ein Absaugrohr in die defekte Steig­leitung ein­zuführen und Öl auf ein Schiff ab­zupumpen. Aller­dings sei noch unklar, wie viel des aus­strömenden Öls so auf­gefangen werde, sagte BP­Manager Kent Wells bei einer Presse­konferenz am Sonntag. „Das ist die große Frage“, sagte Wells in Houston (Texas), die man erst in einigen Tagen klären könne. Zugleich dämpfte er aber allzu große Hoffnungen auf ein rasches Ende der Ölpest.
Es werde vermutlich noch bis zu zehn Tagen dauern, bis der Öl­fluss tatsächlich gestoppt und das Leck in 1500 Meter Tiefe abgedichtet werden könne. Die Operation zur Ein­dämmung der Ölpest gilt als höchst kompliziert. Wells sagte, es sei mit Hilfe fern­gesteuerter Mini-U-Boote gelungen, ein rund 1,6 Kilometer langes Ab­saug­rohr von rund zehn Zentimeter Durch­messer in das defekte Steig­rohr von 53 Zentimeter Durc­hmesser einzuführen.
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17. Mai 2010
Messie-Phänomen
Krankhafte «Aufschieberitis»

Das ganze Wohn­zimmer voller Müll, die Abfall­berge werden immer größer. Was viele einfach für assozial halten, bezeich­nen die Experten als «Messies» - in An­lehnung an das englische Wort für Un­ordnung. Die Betroffenen sind regelrecht überfordert. Schätzungen sprechen von rund zwei Millionen Messies in Deutsch­land - die Dunkel­ziffer dürfte weit höher ausfall­en. «Das Messie-Syndrom wird völlig unter­schätzt», sagt Wedigo von Wedel. Er ist Geschäfts­führer des gemein­nützigen Vereins «H-Team e.V.», der sich seit 20 Jahren mit dem Messie-Phänomen be­schäftigt.
Messies gibt es nach Angaben von Wedels quer durch die Gesell­schaft. «Es geht von Jung bis Alt - wir haben auch schon Jugendliche, die an dem Problem leiden», betont er. Ein Armutsphänomen sei das Syndrom nicht. «Es sind alle Schichten betroffen.» Allerdings könnten - vor allem bei älteren Menschen - «traumatische Armuts­erfahrungen» in der Jugend ein Grund für den zwanghaften Sammel­wahn sein. Die Ursachen sind in fast allen Fällen sehr ähnlich. «Wir finden bei an­nähernd jedem Fall schmerzhafte Verluste - den Tod eines nahen An­gehörigen zum Beispiel», sagt er.
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18. Mai 2010
Suff statt Kinderlächeln

Ein 24 Jahre alter Mann hat im US-Staat Massachusetts versucht, seine Tochter gegen zwei Flaschen Bier ein­zu­tauschen. Statt des Drinks bekam er aber Ärger mit der Polizei. Der Mann hatte das drei Mo­nate alte Mädchen vor einer Tankstelle einem Mechaniker an­geboten, während die Mutter Zigaretten kaufte. Der Besitzer des Biers rief die Polizei. Als die Beamten ein­trafen, ver­steckte sich der 24-Jährige mit seinem Baby hinter einer Mülltonne. Der Mann wurde nach An­gaben der Behörden nicht fest­genommen. Er muss sich aber wegen fahr­lässiger Gefährdung von Schutz­befohlenen vor Gericht ver­antworten.
Das Baby wurde dem Jugendamt übergeben.
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19. Mai 2010
Haare in Flammen

Wegen Brandgefahr ruft Haus­haltgeräte­hersteller Braun mehrere Haar­trockner zurück. Betroffen sind einige Modelle des Typs «Braun Satin Pro» und «Braun Satin Hair Colour Haar­trockner», die im Zeitraum April 2007 bis November 2008 hergestellt wurden, wie das Unter­nehmen mitteilte. Die Föhne können, wenn sie in einer sehr feuchten Um­gebung an die ­ an­geschlossen sind, einen Kurz­schluss verursachen, über­hitzen und anfangen zu brennen - selbst wenn das Gerät ausge­schaltet ist.
Ver­braucher, deren Föhn betroffen ist, sollen daher sofort dessen Stecker aus der Steckdose ziehen und ihn nicht mehr be­nutzen.
Die be­troffenen Haar­trockner haben den Angaben zufolge die Produkt-Typen­nummer «3549» und einen Produkt­ions-Code zwischen «701» bis «851». Die Produkt-Typen­nummer ist auf den Griff des Haar­trockners aufgedruckt.
Der Produktions-Code befindet sich auf dem Ein­lassgitter, das nach der Ent­fernung des Schutz­filters auf der Rück­seite des Geräts sichtbar wird.
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20. Mai 2010
Online dank Kuhscheiße

Das ist die Ge­legenheit für die Kuh, ihren schlechten Ruf als Klimakiller wieder loszu­werden. Ent­wickler des amerikanischen Technologie-Konzerns HP haben ein Kon­zept vorgestellt, wie Computer per Kuh­dung mit Strom versorgt werden können. Die Forscher stellen dabei folgende Rechnung auf: Eine Kuh produziere etwa 55 Kilogramm Mist am Tag. Daraus könn­ten etwa drei Kilo­watt­stunden Strom ge­wonnen werden. Demnach wären etwa 10.000 Milchkühe nötig, um ein modernes Rechen­zentrum zu betreiben.
Die Entwickler wollen die Hitze, die im Rechen­zentrum erzeugt wird, nutzen, um eine Bio­gasanlage zu beheizen, in der der Kuhdung vergoren wird.
Dabei wiederum entsteht Methan, das zur Gewinnung von Strom für das Rechen­zentrum dient. Diese symbiotische Beziehung könne das Abfall­problem der Milch­farmen beseitigen und gleich­zeitig das Energie­bedürfnis moderner Rechenzentren nach­haltig erfüllen, heißt es in einer Presse­mitteilung des Technologie-Konzerns. Die Rechen­zentren müssten dazu also einfach von der Stadt auf das Land ziehen.
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21. Mai 2010
Homosexuelle Netzwerke bedrohen Kirche

Homo­sexuelle Netzwerke können nach Meinung des österreich­ischen Bischofs Klaus Küng ein Kloster oder ein Bistum existenziell bedrohen. Dann bilde sich eine Atmosphäre, „die ganz bestimmte Per­sonen anzieht, andere dagegen abstößt zum großen Schaden der Seelsorge", sagte Küng der "Tagespost“.
Der „Familien­bischof“ der katholischen Kirche Österreichs betonte, wenn solche Netz­werke überhand nähmen, gebe es seines Erachtens nur eine „radikale Lösung: Unter Umständen Schließung solcher Semi­nare und Klöster mit einem Neubeginn“.
Küng wendet sich zugleich gegen eine strikte Ab­lehnung homo­sexuell orientierter Priester­amts­kandidaten.
Es müsse aber eine besonders genaue und ein­gehende Prüfung erfolgen. Weiter wies er die Ansicht zurück, zwischen Homo­sexualität und Pä­dophilie gebe es einen direkten Zusamm­enhang. Mit Blick auf die Debatte in Folge der Miss­brauchsfälle in kirchlichem Kontext wendet sich der Sankt Pöltener Bischof ge­gen eine Abkehr vom Zölibat der Priester. Es gebe „kein stärkeres Zeichen für Gott und für die Liebe zur Kirche als den frei­willigen, bewussten Ver­zicht auf Ehe und Familie“. Der Zölibat an sich sei nicht Ur­sache für Miss­brauchsfälle. Küng verwies auf eine „Erotisierung“ in der Gesell­schaft, die auch vor der Kirche nicht halt mache.
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22. Mai 2010
Syrien verbannt Wasserpfeifen aus den Teestuben

Dass dieses Gesetz Realität wird, hielten die Syrer für unmöglich. Doch seit unter ander­em in den Cafés und Restaurants des Land­es ein Rauch­verbot gilt, wird es von den Wirten durch­gesetzt – trotz Umsatzeinbu­ßen. Viele Raucher finden die Regelung nicht nur ärgerlich, sondern auch schein­heilig. Vor sechs Monaten hatte der syrische Präsident Baschar al-Assad ein neues Rauch­verbots­gesetz unter­zeichnet. Am 21. April trat es in Kraft. In allen öffent­lichen Ein­richtungen, Kranken­häusern, Ämtern und Schulen, aber auch in allen Cafés und Restaurants darf nicht mehr geraucht werden.
Wer es dennoch nicht lassen kann und erwischt wird, dem drohen Straf­gelder zwischen um­gerechnet acht und 1600 Euro. Die Höhe richtet sich danach, ob ein Gast oder aber der Café- oder Restaurant­besitzer selbst gegen das Verbot verstößt. Wer Informationen über Zuwider­handlung­en melden will, kann eine Hotline mit ein­prägsamer, vier­stelliger Nummer anrufen. Eine Anti-Raucher-Spezialtruppe der Poli­zei kontrolliert bekannte Lokalitäten. Die wenigsten Syrer, ob Raucher oder Nicht­raucher, hätten das für möglich ge­halten. Vorerst halten sich die Lokal­besitzer an die neuen Vor­schriften, selbst wenn ihre Etab­lissements halb leer sind und sie große Umsatz­einbußen hinnehmen müssen.
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23. Mai 2010
WGT 2010 - leider ohne mich

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24. Mai 2010
Damit der Hecht wieder kämpfen kann

Der Hecht frisst, was ihm vor die Kiemen kommt - und sorgt so für Ordnung im See. Aber weil er keinen Platz mehr zum Laichen findet, wird der Raub­fisch immer rarer in unseren Seen. Die Fauna kippt um, und so kommt auch kein Hecht auf den Teller. Noch schweben die befruchteten Hecht­eier friedlich in ihrem Zucht­glas neben­einander. In sattem Orange leuchtend schweben die rund 80.000 kleinen Eier wie Licht­eruption­en einer Laval­ampe in dem Be­hälter auf und ab. Doch in wenigen Tagen wird es in dem Glas räuberisch zugehen, kündigt Hecht­züchter Volker Wolf an.
Der diplomierte Fisch­ingenieur züchtet seit zehn Jahren am Werbellin­see nördlich von Berlin die Raub­fische, weil die sich all­mählich in dem Gewässer rar machen. «Sobald die Larven schwimm- und fress­fähig sind, geht die Hatz los», beschreibt Wolf das Spektakel. «Ein Hecht frisst alles, was kleiner ist als er. Da ver­schwinden auch Art­genossen im Schlund», sagt er.
Das Problem für den Raubfisch: «Seit Jahren sinkt am Werbellin­see der Grund­wasser­spiegel. Damit fehlen flache Ufer­bereiche, an denen der Hecht laicht», sagt Wolf. Ihm als Fischer kommt mit dem Räuber dabei ein wichtiger Regulator ab­handen. «Wenn ich ihn nicht züchte, quillt der See bald über mit un­brauchbaren Fischen».
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25. Mai 2010
Guido Westerwelles schwierige Suche nach Frieden

Von 14 auf 6 Prozent in acht Monaten: Seit die Liberalen in Berlin mit­regieren, steckt die Partei in der Krise. Auch bei der Ver­mittler­reise im Nahen Osten denkt Außen­minister Westerwelle über seine innenpoli­tische Selbst­findung nach. Der FDP-Chef will das Erscheinungs­bild seiner Partei und der Koalition ver­bessern. Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Wie sehen mich andere? Das sind so typische Fragen, die sich Men­schen nach Er­kenntnis von Entwicklungs­psychologen in einer Phase der Selbst­findung stellen. Guido Wester­welle würde niemals zugeben, dass er auf der Suche nach sich selbst ist.
Der FDP-Vor­sitzende beschreibt sich als an­gekommen, nach elf Jahren in der Opposition hat er seine Partei an die Regierung und sich selbst in das Amt des Auß­enministers gebracht.
Nur war das Regieren bislang so völlig anders, als die Liberalen sich das vor­gestellt hatten. Von Beginn an kam es knüppeldick für die schwarz-gelbe Koalition, die selbst ge­machten und auf­ge­zwungenen Probleme wuchsen exponentiell: Die Debatten um Hotel­steuer und Westerwelles Reisebe­gleitungen. Die renitenten Minister­präsidenten der Union. Griechen­land. Die Land­tagswahl in NRW samt Verlust der Bundesratsmehrheit. Die Euro-Krise. Die FDP sah sich vom vorläufigen Verzicht auf Steuer­senkungen bis zur Unter­stützung einer Finanz­marktsteuer zu Beschlüssen genötigt, die mit dem Gedanken­gut aus dem Wahl­programm kaum noch in Ein­klang zu bringen sind.
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26. Mai 2010
Zahl der Zuwanderer nach Deutschland steigt

Im ver­gangenen Jahr sind erneut mehr Menschen aus Deutsch­land fort- als zu­gezogen. Wie das Statistische Bundes­amt am Mittwoch auf Basis vor­läufiger Daten in Wiesbaden mit­teilte, kehrten 734.000 Men­schen der Bundes­republik den Rücken, während 721.000 Personen aus dem Aus­land nach Deutschland zogen. Allerdings schwächte sich das sogenannte Wander­ungsdefizit im Vergleich zum Vorjahr deut­lich ab. Während es 2008 bei rund 56.000 Menschen lag, betrug das Defizit im ver­gangenen Jahr nur noch etwa 13.000. Nach Angaben des Bundes­amtes war dafür vor allem die um sechs Prozent höhere Zahl von Zu­wanderern aus­schlaggebend.
2008 war die Zahl gegenüber dem Vor­jahr nahe­zu konstant geblieben. Im Jahr 2008 hatte sich erstmals seit der Wieder­vereinigung in der Bilanz der Fort- und Zuzüge ein Defizit ergeben. Nach An­gaben des Bundes­amtes lag die Zahl der Fortzüge damals wie 2009 um rund 100.000 höher als in den Vorjahr­en.
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27. Mai 2010
FDP will doch über die Ampel in NRW reden

Der FDP-Landes­vorstand in NRW will nun doch mit SPD und Grünen über eine Am­pelkoalition reden. Die Grünen bleiben aber skeptisch. Bei der Regierungs­bildung in Nordrhein-West­falen ist neben einer großen Koalition jetzt auch ein Ampel-Bündnis möglich. Der FDP-Landes­vorstand gab am späten Monta­gabend seinen Wi­derstand gegen Sondierungs­gespräche mit SPD und Grünen auf. Die FDP sei grund­sätzlich gesprächs­bereit, sagte FDP-Chef Andreas Pinkwart am Montag nach einer Sitzung des Landesvorstands. Der Ball liege aber bei CDU und SPD, die derzeit die Chancen einer großen Koalition ausloten.
Schwarz und Rot treffen sich an diesem Dienstag zu einem zweiten Sondierungsge­spräch. Im Fünf-Parteien-System bedürfe es „der Offenheit aller demokratischen Parteien bei der Regierungs­bildung“, heißt es in einem Beschluss des Landes­vorstands. Oberstes Ziel müsse es sein, „bei schwieri­gen Mehrheits­verhältnissen zu einer sta­bilen Regierung im Interesse des Landes zu finden“.
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28. Mai 2010
80 Tote bei Anschlag auf Moscheen in Lahore

Extremisten haben in der ost­pakistanischen Stadt Lahore während des Freitags­gebets zwei Moscheen angegriffen und ein Blut­bad an­gerichtet. Mindestens 80 Menschen starben nach Angaben der örtlichen Be­hörden, etwa 100 wurden verletzt. In den Gottes­häusern beten An­gehörige der Ahmadiyya-Minderheit, die in Pakistan nicht als Muslime anerkannt werden.
Zu dem Anschlag be­kannten sich pakis­tanische Taliban-Milizen. Die Angreifer warfen nach Aus­sagen von Zeugen zu­nächst Hand­granaten in die Moscheen in den Stadt­teilen Model Town und Gardhi Shahu.
Dann er­öffneten sie das Feuer auf die Gläubigen. Einige sollen auch Spreng­stoffgürtel ge­tragen und sich selbst in die Luft ge­sprengt haben. In Gardhi Shahu wurden laut Polizei­angaben die Leichen dreier Atten­täter gefunden. Die Polizei in Lahore konnte etwa 2000 Menschen be­freien, die die Atten­täter mehr als zwei Stunden lang in den beiden Moscheen als Geiseln fest­gehalten hatten. Mindestens vier Terroristen seien verletzt worden. Zwei wurden fest­genommen, darunter ein Ju­gendlicher. In Fernseh­aufnahmen war einer der Extremisten zu sehen, wie er von einem Minarett aus auf die anrückende Polizei feuerte.
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29. Mai 2010
Lena gewinnt den Eurovision Song Contest 2010

Wer hätte das gedacht: Lena Meyer-Landrut gewinnt den Eurovision Song Contest. Um ganz Europa zu ver­zaubern, brauchte sie keine Feuers­brünste, keine schwulen Tänzer, keine Glas­flügel und keine leuchtenden Geigen. Nur Liebens­würdig­keit und ein Lied. Musik triumphiert über Geopolitik und groben Unfug.
Oslo, Sonntag, 0.15 Uhr deutscher Som­merzeit: In ihrer ganzen Lena­haftigkeit singt Lena Meyer-Landrut aus Hannover „Satellite“. Zum zweiten Mal in dieser Nacht. Die Stimme bebt. Europa feiert eine 19-jährige Deutsche, die ein schwarzes Kleid trägt, eine tätowierte Lilie auf dem Arm und einen Glücks­bringer am Hals.
Sie greift sich an den Bauch, sie kichert und ruft „Oh my god, this is so crazy!“
Es gibt Lena, es gibt „Satellite“. Das ist der Beitrag, den die ARD als großer Geld­geber zum Eurovision Song Contest in Oslo leistet: eine Sängerin und ihren Song. Das neue Deutsch­land zahlt und übt sich in Beschei­denheit.
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30. Mai 2010
Kabelnetzbetreiber Primacom steht vor dem Aus

Der Kabel­anbieter Primacom ist zahlungs­unfähig. Das Unter­nehmen hat in Deutsch­land rund eine Million Kunden – nun ist unklar, wie es für die weitergeht.
Dem Kabel­netz­betreiber Primacom droht nach ge­platzten Ver­handlungen über eine neue Finanzierung das Aus. Die Kreditge­ber hätten Forderungen von rund 29,2 Millionen Euro fällig ge­stellt, teilte Prima­com mit. Damit sei die Konzer­nholding zahlungs­unfähig.
Das operative Geschäft sei hiervon jedoch nicht betroffen und laufe un­verändert weiter.
Falls die Kredit­geber in den nächsten Tagen weiter darauf be­harren sollten, ihre Kredite zurück­zu­bekommen, werde Primacom Insolvenz an­melden müssen, hieß es. Insgesamt steht die vor allem in Ost­deutsch­land aktive Firma aus Mainz mit 340 Millionen Euro in der Kreide.
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31. Mai 2010
Auch der Dax gibt am Vormittag nach