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01. Juni 2010
Die filmreifen Attacken der aggressiven Rabenvögel

Wiederholt haben Krähen Passanten ange­griffen. Was ist nur in die Tiere gefahren? Wird Alfred Hitchcocks Horror­film "Die Vögel" Wirklich­keit? Es sind Tiere, über die man eigent­lich im Spät­herbst Geschichten schreibt. Wenn sie, als Zugvögel, abends in Scharen von vielen Tausend den Himmel über Stadt und Land ver­dunkeln; und von oben mit ihren lang ge­zogenen Schreien dem Menschen kommendes Unheil zu ver­künden scheinen. Doch im Jahr 2010 machte der Raben­vogel seit Ende Mai Schlag­zeilen, dem Wonne­monat.
Er selbst richtet diesmal Unheil an, nicht am Himmel, sondern unten im Park, auf der Straße, auf dem Gehsteig. In Gruppen fällt er aus der Luft scheinbar grund­los über Menschen her, attackiert sie, bis die Polizei dazwischen geht und der Kranken­wagen Verletzte abtransportiert.
In Berlin attackier­en die Vögel – Nebel­krähen, eine Raben­art – an illustren Orten. Vor der Stasi-Unterlagen-Behörde von Marianne Birthler hieben sie kürzlich so oft auf Passanten ein, dass dort ein Flatter­band den Tatort absperrte wie im Kriminal­film: „Achtung! Aggressive Krähen!“ In einer Park­anlage beim Deutschen Theater gingen sie auf un­schuldige Radler los, wie auch an anderen Stellen der Stadt.
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02. Juni 2010
Wissenschaftler erstellt Wörterbuch für Kuh-Laute

Für uns mag jede Kuh gleich klingen: Nicht so für den Bio­akustiker Gerhard Jahns – er hat jetzt die Laute der Tiere erstmals über­setzt. Kühe sind nicht sehr ge­sprächig. Sie kennen nur zehn ver­schiedene Laute und Rufe, um Stimmungen aus­zudrücken. Schweine sind dagegen viel lebhafter und kommu­nikativ­er, weiß der Agrar­forscher Gerhard Jahns aus Wendeburg bei Peine. Er hat früher bei der Bundesforschungsan­stalt für Land­wirtschaft in Braun­schweig ge­arbeitet und be­schäftigt sich seit vielen Jahren mit der computer­gestützten auto­matischen Erkennung von Tierstimmen vor allem aus dem land­wirtschaftlichen Be­ Der Bio­akustiker Jahns hat eine Soft­ware ent­wickelt, mit der grundsätzlich die ver­schiedensten Tier­stimmen und - stimmungen ver­arbeitet werden können.
reich. Sie basiert auf Methoden der Sprach­erkennung beim Menschen. Das ergibt Sinn, weil die Laut­erzeugung bei Wirbel-Lebewesen, vom Frosch über die Kuh bis zum Menschen, physiologisch sehr ähnlich ist. Mit Kühen kennt sich Jahns inzwischen bestens aus. Er hat so­zusagen ein Wörter­buch der Kuh-Sprache erstellt. Kühe sind deshalb so wort­karg, weil sie evolutions­bedingt als Beute­tiere keine Schmerzens­laute kennen. Jahns: „Sonst würden sie im Verletzungs­fall nur weitere Jäger anlock­en.“ Auch machen Kühe lautmäßig keinen Unter­schied zwischen Hunger und Durst.
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03. Juni 2010
Jeder Zweite in Deutschland hat Übergewicht

Die Deutschen werden fetter. Sie essen zu viel, zu fett, zu süß und bewegen sich zu wenig. Die Zahl der Über­gewichtig­en in Deutschland ist gestiegen. Deutsch­land ist wieder ein bisschen dicker geworden: Etwa jeder zweite Er­wachsene war 2009 über­gewichtig. Bei der letzten Er­hebung, vier Jahre zuvor, waren es knapp unter 50%. Singles gelten seltener als zu dick, wie am Mittwoch das Statistische Bundes­amt in Wies­baden mitteilte. Die Rechen­methode, mit der die Statistiker auf ihre Werte kommen, ist jedoch umstritten. 56 Prozent der ledigen Männer und 69 Prozent der ledigen Frauen haben nach Angaben der Statistiker Normal­gewicht.
Fast sieben von zehn ver­heirateten oder verwitwet­en Männern sind da­gegen zu dick. Auch Witwen (58 Prozent) und Ehe­frauen (46 Prozent) sind öfter über­gewichtig als le­dige Frauen. Bei denen ist es nur jede Vier­te. Wer einen Partner hat, lässt sich also hängen. „Wer nicht mehr heiraten muss, nimmt sich nicht mehr zusammen“ - so sagt es Christoph Klotter, Er­nährungs­psycho­loge an der Fachhochschule Fulda. Außer­dem seien Menschen genetisch veranlagt, viel Fettiges und Süßes zu essen. „Unsere Vor­fahren brauchten das zum Über­leben. Wir sind heute aber nicht mehr vom Hunger bedroht.“ Außer­dem er­fordere unsere Umgebung heut­zutage oft kaum noch Be­wegung
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04. Juni 2010
Die ver­rückte Behördenschwemme in der EU

Trotz Finanz­krise leistet sich die EU ständig zu­sätzliche Behörden, die nur un­zureich­end kontrolliert werden. Jetzt regt sich Wider­stand. Pierre Lellouche, Frank­reichs Staats­sekretär für Europa­fragen und ein enger Ver­trauter von Staats­präsident Nicolas Sarkozy, sitzt in einem Konferenz­raum der EU-Agentur für Grund­rechte. Eifrige Beamte erklären ihm die Aufgaben der Behörde. Der Franzose hört aufmerk­sam zu, manchmal nickt er freund­lich. Aber seine Wut wird immer größer. Nach dem Besuch greift Lellouche die Agentur, die bisher vor allem durch die Aus­schreibung eines Poesie­wettbewerbs zur Grundrechte­charta auf­gefallen ist, scharf an. „Was soll der Mehr­wert einer solchen Institut­ion sein?“, fragt er. Die Grund­rechte­agentur sei vor allem eine „Möglichkeit, Geld einzu­sparen“, denn die Resultate seien „wenig zufrieden­stellend“. Zudem würde sich bereits der Europa­rat um Menschen­rechte kümmern.
Die EU, so Lellouches Fazit, müsse in Zeiten knapper Kassen endlich sparen – und am besten bei der Grund­rechte­agentur an­fangen. Morten Kjaerum, Chef der EU-Grundrechte­agentur, war empört. Seine Behörde liefere doch wichtige Berichte als „Entscheidungs­grundlage“ für neue Ge­setze. „Es gibt einen europa­weiten Trend, Politik nun auf Basis von Fakten zu ge­stalten“, dozierte der Däne. Aber es nützte nichts. Die Diskussion um die EU-Agentur­en ist eröffnet. Lellouche hatte mit seinen An­griffen vor wenigen Tagen ein Tabu ge­brochen. Erst­mals in der Geschichte der Europäischen Union hat ein hohes Regier­ungs­mitglied eine EU-Agentur öffentlich angegriffen. Bisher war Kritik an den weit­gehend eigen­ständigen Behörden, die sich mit speziellen Fragen wie Gleich­stellung, Drogensucht oder „Eisen­bahn­systemen“ beschäftigen, in den Haupt­städten ver­pönt. Der Grund ist einfach: Jeder Mit­glieds­staat will mindestens eine Agentur im eigenen Land haben. Sie sichert hoch bezahlte Arbeits­plätze und Prestige.
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05. Juni 2010
Mozart macht Mikroben im Kläfwerk wieder munter

Mozart-Klänge sollen müde Mikroben in einem branden­burgisch­en Klärwerk munter machen. Bei dem Pilot­projekt in der Anlage in Treuen­brietzen (Potsdam-Mittelmark) wird ein besonderes Laut­sprecher­system eingesetzt, das auf einer beweglichen Brücke über dem Becken an­gebracht ist und aus dem per­manent Stücke von Mozart er­klingen. Die Be­schallung und eine zu­sätzliche Sauer­stoff­zufuhr sollen die im Klärwerk ein­gesetzten Mikroben zu höherer Leistung anspornen, berichtete Abwasser­meister Detlef Dalichow. Er be­stätigte jetzt einen Bericht der „Märkischen Allgemein­en“. Ziel sei es, die Energie­kosten und den Anfall von Rest­schlamm zu senken. Verlässliche Er­gebnisse liegen nach den ersten Testwochen noch nicht vor.
„Ich habe jedoch den Eindruck, dass weniger Überschuss­schlamm produziert wird“, sagte Dalichow vorsichtig. In Österreich hat sich das Verfahren nach An­gaben des Betreibers, der Mundus GmbH, bewährt. „Die Ergebnisse in einer Anlage in der Steiermark waren phäno­menal“, so Geschäfts­führer Anton Stucki. Der gebürtige Schweizer be­geistert sich für un­gewöhnliche Ideen und ver­marktet sie seit elf Jahren mit seinem Unter­nehmen in Wiesen­burg (Potsdam-Mittelmark). Eines der Produkte ist der „Natur­schall­wandler“ aus Deutschland. Das Laut­sprecher­system er­möglicht eine präzise Wiedergabe von Musik, Klängen und Sprache, erklärte Stucki. Das Prinzip mache es der Natur nach: Das Ge­zwitscher eines kleinen Vogels vernimmt man trotz der geringen Watt­Zahl kilo­meter­weit, erklärte Stucki. Tönten aus einem Laut­sprecher jedoch 100 Watt, komme in der Ferne nur noch Brummen an.
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06. Juni 2010
Rüstungsaktien hängen sogar Gold ab

Die Welt ist in der Krise. Nicht umsonst wird Gold un­aufhörlich teurer, doch noch stär­ker gefragt sind Rüstungs­aktien. Wenn sich die Finanz­minister der 20 wichtigsten Wirt­schafts­nationen am Wochen­ende im süd­koreanischen Pusan treffen, kommt alles zusammen, was Sparern derzeit schlaf­lose Nächte bereitet: Politische Uneinigkeit, diplo­matisches Gerangel und militärisches Säbel­rasseln setzen den Finanz­märkten un­ablässig zu. Die Welt scheint in eine Dauer­krise geraten zu sein. Statt dass die Probleme reduziert werden, kommen neue hinzu, alte ver­schärften sich. Den Märkten wohnt ein unter­schwelliges Gefühl der Bedrohung inne.
Nicht umsonst steigt der Preis des Krisen­metalls Gold seit Wochen und Monaten fast unaufhörlich an. Noch beunruhigend­er: An der Börse sind Rüstung­saktien ge­fragt wie lange nicht. Ein Problem können die führenden Politiker der Welt vor Ort studieren. Die koreanische Halb­insel steht unter dem Eindruck von akuten Kriegs­drohungen aus dem Norden. Seit der Ver­senkung eines Schiffs der süd­koreanischen Marine hat sich die Lage kontinuierlich ver­schlechtert. Ähnliches gilt für ein weiter­es Thema, das auf der Agenda steht: die Zukunft des Euro. Allen Sicherheits­netzen zum Trotz lässt sich die europäische Peri­pheriekrise nicht stoppen. Immer wieder sorgen neue Negativ­schlag­zeilen für Ver­unsicherung.
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07. Juni 2010
Hässlichster Hund der Welt" gestorben

Im Sommer war "Gus" zum hässlichst­en Hund der Welt gekürt worden. Sein Besitzer hatte ihn nach eigenen An­gaben aus schlechten Ver­hältnissen ge­rettet: Der Hund lebte in einer Garage in einer Kiste. Im Kampf mit einer Katze ver­lor er ein Auge. Wegen eines Tumors wurde ein Bein amputiert. Nun starb das Tier an Krebs. Der im Sommer in Kalifornien zum häss­lichsten Hund der Welt gekürte „Gus“ ist gestorben. Der ein­äugige, drei­beinige Rasse­hund litt laut einem Bericht der „St. Petersburg Times“ an Krebs. Er wurde neun Jahre alt. Sein Auge hatte er im Kampf mit einer Katze ver­loren, ein Bein musste wegen eines Tumors amputiert werden.
Bei der Wahl zum hässlichst­en Hund im Juni er­zählten seine Halter aus Florida, sie hätten den Chinesischen Schopf­hund (Chinese Crested Dog) aus schlechten Ver­hältnissen ge­rettet: Er lebte in einer Kiste in einer Garage. Die 500 Dollar Preisgeld für „Gus'“ Sieg wollte seine Adoptiv­familie für eine Strahlen­behandlung des Hundes ver­wenden.
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08. Juni 2010
FDP-Politiker bescheinigt CSU "Wildsau-Verhalten"

Im Streit über die Gesund­heits­politik attackiert die FDP die CSU immer heftiger: „Die CSU ist als Wildsau auf­getreten, sie hat sich nur destruktiv gezeigt“, sagte der Parlamentarische Staats­sekretär im Bund­es­gesundheits­ministerium, Daniel Bahr, der „Passauer Neuesten Presse". In der ver­gangenen Woche hatte die CSU das Re­formkonzept von Bundes­gesundheits­minis­ter Philipp Rösler ab­gelehnt, das unter an­derem die Erhebung einer Gesundheits­prämie von 30 Euro pro Monat für die Ver­sicherten vorsah. Bahr kündigte nun an, dass die Liberalen an Zusatz­beiträgen für die Ver­sicherten fest­halten wollen.
„Die CSU wird einen pädagogischen Prozess durch­laufen und in Mathe-Nachhilfe fest­stellen, dass man mit vier Milliarden Euro Ein­sparung­en kein Defizit von elf Milliarden Euro im Jahr 2011 decken kann.“ FDP-General­sekretär Christian Lindner griff CSU-Chef Horst Seehofer wegen des Vetos gegen das von Rösler vorgelegte Konzept auch per­sönlich an. „Das ist unverant­wortlich“, kritisierte Lindner in der ZDF­Sendung „Berlin Direkt“.
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09. Juni 2010
Militär muss dicke Frau in die USA ausfliegen

Keine Airline wollte die 200 Kilo schwere Frau am Flug­hafen von Santo Domingo be­fördern. Die Rettung kam von Haitis Luft­streit­kräften.
Elf Tage musste Dominique Lanoise auf dem Flug­hafen in Santo Domingo aus­harren, weil keine Flug­gesellschaft bereit war, sie in die USA zu fliegen. Der Grund: Die Haitianerin, die seit vielen Jahren in den USA lebt, ist über­gewichtig und wiegt 485 Pfund. Die Rettung kam jetzt, wie die lokalen Medien in der Domi­nikanischen Republik be­richteten, von den Luft­streit­kräften des karibischen Landes. Die in einem Roll­stuhl sitzende Haitianerin soll mit
einer Militär­maschine nach Miami trans­portiert werden.
Frau Lanoise erzählte der Presse, sie habe sieben Kinder in Miami, aber keine Familien­angehörigen mehr in Haiti. Diese seien bei dem Erdbeben am 12. Januar dieses Jahres ums Leben gekomm­en. Die Frau war nach eigenen An­gaben im November des ver­gangenen Jahres mit einer Privat­maschine nach Haiti, dem klein­en Nachbarn auf der Insel Hispaniola, ge­kommen. Seit­dem sitzt sie in einem Roll­stuhl, weil sie sich bei der Ankunft am Bein ver­letzt hatte. Von Haiti nach Santo Domingo war sie nach An­gaben der Zeit­ung „El Diario Libre“ auf einem Bett im hinteren Teil eines Klein­flugzeugs trans­portiert worden.
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10. Juni 2010
Anzahl der Bundesländer soll auf acht sinken

Innerhalb der SPD wird der Ruf nach einer Länder­neu­gliederung laut. „Wir müssen in einer dritten Föderalis­mus­reform die An­zahl der Bundes­länder deut­lich reduzieren“, sagte Garrelt Duin, der wirt­schaftspolit­ische Sprecher der SPD-Bundes­tagsfrak­tion. Er werde gemein­sam mit rund zehn anderen Parlaments­kollegen von CDU/
CSU, FDP und Grünen eine ent­sprechende Initiative starten, kündigte Duin in Berlin an. Ziel müsse es sein, die Zahl der Länder von derzeit 16 auf „weniger als die Hälfte“ zu redu­zieren. Viele Bundes­länder seien „in keiner Weise lebensfähig“ und lebten nur mit­hilfe von Sub­ventionen anderer.
In diesem Zusammen­hang verwies Duin vor allem auf die nord- und ost­deutschen Länder.
Die Minister­präsidenten Peter Harry Carstensen (Schleswig-Holstein) und Ole von Beust (Hamburg) etwa wüssten, dass langfristig eine Länder­fusion alter­nativlos sei. Mit Blick auf die de­solate Lage der Staats­finanzen sei eine solch umfass­ende Fusion „zwingend not­wendig“, sagte Duin. Generationen von Politikern hätten eine Länder­neu­gliederung ver­sucht, seien damit aber immer wieder ge­scheitert. Nun sei es an der Zeit, einen neuen Anlauf zu starten. Er sei über­zeugt, aber­mals auf Wider­stand zu stoßen. Dies sei aber kein Grund, eine Länder­neu­gliederung jetzt nicht an­zugehen. „Die Meinung der Bevölk­erung in dieser Frage hat sich in den ver­gangenen Jahren verändert“, gab sich Duin über­zeugt.
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11. Juni 2010
Südafrika startet mit Riesenparty in die WM

Weltstars neben afrikanischen Idolen, Fans und Funktionäre, dazu ein bisschen Bildung: Am Vor­abend der WM feiert Süd­afrika ein rauschend­es Fest. WM-Premiere in Süd­afrika: Erstmals in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Welt­fußball­verbandes Fifa hat eine rauschen­de Party im Gast­geberland auf das Kicker-Groß­ereignis ein­gestimmt. Tausende Fans in buntem Outfit schunkelt­en und tanzten am Donnerstag­abend aus­gelassen in Sowetos Orlando- Stadion – die Ouvertüre für die erste Weltmeister­schaft auf afrikanisch­em Boden.
Eine Trommel-Performance leitete den Auf­tritt der heimisch­en Jazz-Legende Hugh Masekela ein, der sich wenig später mit Pop-Diva Lira die in Landes­farben ge­schmückte Bühne teilte. Beide be­geisterten die Menge mit einer tempo­geladenen Version von „Patta Patta“ – einem Welthit, der die Ende 2008 ge­storbene Musikerin und Anti-Apartheid-Aktivistin Miriam Makeba welt­bekannt gemacht hatte.
Auch die als „Queen of African music“ an­gekündigte west­afrikanische Sängerin Angélique Kidjo würdigte sie, als sie deren Song „Malaika“ hin­gebung­svoll ins Mikro­fon hauchte. Mit ihrem stimm­gewaltig­en Musiker-Kollegen John Legend brachte sie dann die Menge in Schwung.
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12. Juni 2010
Was so alles in und auf unserem Körper wohnt

Unser Körper ist ein Bakterienzoo: Jeder Mensch trägt Milliarden Einzeller auf und in sich. Viele der Organismen sind über­lebens­wichtig. Der Mensch ist nicht nur, was er isst. Er ist vor allem das, was in und auf ihm lebt. Massen von Mikroben leben auf seiner Haut und sind im Mund und im Darm zu Hause. Und diese Mit­bewohner haben eine ganze Menge zu erzählen. Das zeigt allein schon die Anzahl der Erbinfor­mationen, die die Keime mitbringen: Kaum mehr als 20.000 ver­schiedene, rein menschliche Gene hat jeder Einzelne von uns. Nicht viel mehr als eine Maus – aber immer­hin schon recht viele.
Würde man aber die Gene, die unsere Unter­mieter zur Gesamt-DNA des Bio­systems Mensch bei­steuern, mit ein­rechnen, so potenziert sich der Informations­gehalt. Man kommt dann schnell auf über 30 Millionen Gene. Das ist eine ganze Menge, und mittler­weile untersuchen Wissen­schaftler das Potenzial, das in diesem Informations­überschuss liegt, gezielt. Rein mathematisch und mikrobio­logisch betrachtet ist Homo sapiens im Grunde ge­nommen mehr Mikrobe als Mensch. Auf eine menschliche Zelle komm­en zehn bis 100 Einzeller.
Insgesamt tummelt sich eine Billiarde Mikroben in und auf uns, eine Zahl mit 15 Nullen. Wo man auch nach­sieht, in den Windungen des Darms, in der Speise­röhre oder auf der Haut, überall stapeln sich Bakterien und Pilze zu einem Biofilm über­einander.
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13. Juni 2010
Elfjährige ist neue Weltmeisterin im Kopfrechnen

Sie ist schneller als ein Taschen­rechner: Die elf­jährige Priyanshi Somani aus Indien ist neue Welt­meisterin im Kopfrechnen. Mit einem strahlenden Lächeln hielt das Mäd­chen in Magdeburg ihren Pokal in die Höhe, umringt von Foto­grafen, ihren stol­zen Eltern und applaudier­en­den Zuschau­ern. Somani ist Ge­winnerin der vierten Welt­meister­schaft im Kopf­rechnen, die in Magdeburg stattfand – die Inderin war die jüngste Teil­nehmerin. Die flinken Rechner addierten zum Beispiel zehn zehn­stellige Zahlen in rasanter Ge­schwindigkeit oder multi­pliziert­en achtstellige Zahlen.
Somani setzte sich in der Gesamt­wertung gegen 37 Teil­nehmer aus 16 Ländern durch, der älteste war 61 Jahre alt. Das einzige Hilfs­mittel war ihr Kopf. Vizeweltmeister in der Gesamt­wertung wurde der Spanier Marc Jornet Sanz, auf Platz drei kam sein Landsmann Alberto Coto. Dieser war bei der vorherigen Welt­meisterschaft in Leipzig 2008 als Welt­meister her­vorgegangen und musste seinen Titel nun an die elf­jährige Somani abtreten.
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14. Juni 2010
4:0-Auftaktsieg
Deutschland ist eine Turniermannschaft

Wie so oft ist die deutsche Mann­schaft wieder auf den Punkt in Form.
Mit Kombinations­fußball hat die DFB-Elf Spaß und Lust auf mehr gemacht. Wer bis Sonntag noch Zweifel an der Stärke der deutschen National­mannschaft hatte, dem dürfte in­zwischen einiges klar sein.
Mit einem beein­druckend­en Auftritt ist es dem Team von Bundes­trainer Joachim Löw nicht nur gelungen, den so wichtigen Auf­taktsieg bei dieser WM zu erreichen. Es hat der Konkurrenz in den 90 Minuten von Dur­ban ziemlich deutlich zu verstehen gege­ben, dass mit Deutsch­land bei diesem Turnier definitiv zu rechnen ist. Nun waren die Australier zwar kein über­mächtiger Gegner.
Aber bitte, wer wusste schon, wozu Deutsch­land wirklich fähig ist? Nach all den verletzungs­bedingten Ausfällen in­klusive Kapitän Ballack. Nach all den Diskussionen um form­schwache oder zu junge, un­erfahrene Spieler. Wie so oft ist die deutsche Mann­schaft wieder auf den Punkt in Form. Ob sie auch stark genug ist, um bei diesem Turnier den ganz großen Wurf zu landen, wird sich zeigen. Es wäre voreilig und fern jeder Realität, die Mann­schaft nach diesem einen Spiel sofort zu einem der Titel­kandidaten zu machen. Dafür muss sie ihre Leistung erst einmal be­stätigen. Doch mit teilweise grandiosen Kom­binationen, vor allem über Mesut Özil und Thomas Müller, hat die Mannschaft Spaß gemacht und Lust auf mehr gemacht.
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15. Juni 2010
Finanz­märkte nehmen Spanien in die Mangel

Spanien gerät an den Finanz­märkten immer stärker in Be­drängnis: Nach Spe­kulationen in deutschen Zeitungen, dass die EU eine finanzielle Rettungs­aktion für Spanien vorbereitet, sind die Risiko­auf­schläge für spanische Anleihen ge­stiegen. Viele spanische Firmen bekommen im Aus­land kein Geld mehr. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob internationale Anleger dem spanischen Staat noch ver­trauen. Denn das König­reich will in dieser Woche Anleihen im Wert von insgesamt 9,5 Milliarden Euro versteigern.
Unter­dessen dementiert die Politik Hilfs­pläne für Spanien und versucht so, die ner­vösen Märkte zu be­ruhigen. „Wir haben keinen Plan in Vor­bereitung“, sagte etwa der Sprecher von EU-Währungs­kommissar Olli Rehn. Es gebe auch keine entsprechen­de Anfrage aus Madrid. Mehrere hohe EU-Diplomaten und Kommissions­beamte be­stätigten dies WELT ONLINE. Und sie verweisen darauf, dass „bisher diese merk­würdigen Spekulation­en nur in deutschen Zeitungen zu lesen sind“.
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16. Juni 2010
Tröten oder nicht tröten?

Für die einen ist es afrikanische Folklore, andere sehen in ihnen den Stimmung­stöter. Die Vuvuzelas sind das meist­diskutierte Thema der Fußball-WM. News.de diskutiert die Vor- und Nachteile der langen Tröten. Ärger statt Freude beim täglichen Fußball-WM-Marathon: Die Spiele sind dürftig, die Ränge nur halbvoll und die Geräuschkulisse das Gespräch­sthema Nummer eins.
Das Vuvuzela-Getröte übertönt jegliche Emotions­regung im Publikum und bringt die TV-Zuschauer zur Verwzeiflung. s gibt aber auch Befür­worter der langen Instru­mente.
E Bei einer WM-End­runde auf afrika­nischen Boden gehören diese eben dazu - als un­überhörbares Utensil der dortigen Fan-Kultur.
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17. Juni 2010
Bundestag verkürzt Wehr- und Zivildienst

Jetzt sind es nur noch sechs Monate: Wehr­pflichtige müssen ab dem 1. Juli nur noch ein halbes Jahr zur Bundes­wehr, auch der Zivil­dienst dauert künftig nur noch sechs statt neun Monate. Mit der Mehr­heit von CDU/CSU und FDP ver­abschiedete der Bunde­stag die umstrittene Reform.
Die Reform sieht erst­mals auch eine frei­willige Ver­längerung des Zivildienstes vor. Die Opposition wandte sich ge­schlossen gegen das Gesetz. Sie warf der Regierung vor, angesichts der Debatte über eine komplette Ab­schaffung der Wehrpflicht sei die Verkürzung des Wehr­dienstes eine über­stürzte Aktion.
Die Reform war bereits in den Koalitions­verhandlungen von Union und FDP im vergangenen Herbst vereinbart worden. Angesichts leerer Staats­kassen wird aber zu­nehmend darüber diskutiert, die Wehrpflicht ganz ab­zu­schaffen. Das Kabinett hatte auf seiner jüngsten Spar­klausur eine Reduzierung der Bundes­wehr um bis zu 40 000 Zeit- und Berufs­soldaten beschlossen. Verteidigungs­minister Karl­Theodor zu Guttenberg (CSU) ist der Auf­fassung, dass unter diesen Um­ständen die Wehr­pflicht in ihrer jetzigen Form nicht mehr auf­recht zu er­halten ist.
Im September will er ein Konzept für eine Struktur­reform der Bundes­wehr vorlegen.
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18. Juni 2010
Metro baut 900 Stellen ab

Der Handels­riese Metro baut im zuletzt schwächelnden deutschen Groß­handels­geschäft rund 900 Arbeits­plätze ab. Bis Oktober sollen vier Groß­märkte in Halle, Berlin und Rostock ge­schlossen oder ver­kauft werden. Für die vier Stand­orte gebe es trotz aller Be­mühungen keine Perspek­tive, sagte der Metro-Vertriebs­chef in Deutschland, John Rix. Außerdem sollten die Vertriebslinien Metro Cash & Carry und C+C Schaper­ zusammen­gelegt werden. Dabei werde die Zentrale von C+C Schaper aufgelöst.
Die Maß­nahmen sind Be­standteil eines Res­trukturierungs­pakets, mit dem Deutsch­lands größter Handels­konzern das Groß­handels­geschäft in der Bundesre­publik wieder auf profitables Wachstum trimmen will. Ziel bleibe es, das Er­gebnis bis 2012 auf rund 150 Millionen Euro zu stei­gern, hieß es.
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19. Juni 2010
Laufmasche im Sicherheitsnetz

Ein ent­täuschter England-Fan hat die schlechten Sicherheits­vorkehrung­en bei der Fußball-WM entlarvt und die süd­afrikanischen Organisator­en in große Er­klärungs­not gebracht.
Offenbar problemlos drang der Anhänger der «Three Lions» am Freitag­abend nach dem 0:0 seines Team gegen Algerien bis in die Umkleidekabine des englischen Teams im Kapstadter Green Point Stadium vor und be­schimpfte dort die Spieler und Trai­ner Fabio Capello. Die größt­mögliche Panne löste bei FIFA und WM-OK sofort Alarm aus. Das gerade neu­konzipierte Sicherheits­system mit der Polizei als ultimativem Ordnungs­hüter auch in den Stadien muss üb­erdacht werden.
«Es ist für uns absolut in­akzeptabel, dass ein Zu­schauer in die Team­kabine vordringen kann. Das darf nicht passieren», sagte FIFA- Medien­direktor Nicolas Maingot am Samstag in Johannesburg. FIFA, WM-OK und süd­afrikanische Polizei würden den Fall untersuchen und alle Vorkehrungen noch­mals über­prüfen. Der englische Fußball-Verband FA legte am Samstag beim Welt­verband offiziell Be­schwerde ein.
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20. Juni 2010
Hurricane fegt durch Scheeßel

Es tut der nieder­sächsischen Provinz gut, ab und zu von einer Horde jugendlicher Musik­freunde überrannt zu werden.
Die kaufen mittlerweile sogar Obst. Scheeßel in Nieder­sachsen ist ein fried­liches Fleckchen: 13.000 Einwohner, ein paar Geschäfte, viel Wald und grüne Wie­sen. Doch seit einigen Tagen spielt sich Sonderbares vor den Augen der ge­mütlich grasenden Kühe ab. Dreck­verschmierte Menschen in Gummi­stiefeln stapfen über Stoppelfelder, die mit bunten Zelten über­sät sind. Laute Gitarren­musik und das Gegröle Be­trunkener hallt über das platte Land.
Es ist wieder Hurricane-Zeit in Scheeßel. Einmal im Jahr ver­wandelt sich die Motor­radrenn­bahn des Ortes, der Eichen­ring, in eine Pilgerstätte für zehn­tausende Musik­fans. Zur 14. Ausgabe an diesem Wochen­ende kamen etwa 70.000 Besucher, um Rock- und Pop-Größen wie Mando Diao, Beatsteaks, Jack Johnson, Billy Talent, The Gas­light Anthem, Massive Attack, The Strokes, Madsen, Phoenix, die Shout Out Louds oder The Prodigy zu sehen. Knapp 80 Konzerte auf vier Bühnen standen auf dem Pro­gramm, was die Zu­schauer zu­weilen vor die Qual der Wahl stellte. Denn die Auftritte begehrter Bands über­schnitten sich zum Teil oder liefen sogar gleich­zeitig.
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21. Juni 2010
Kurs des Yuan steigt erstmals

Starke Währung: In China schnellten durch den starken Yuan die Aktien­kurse nach oben, der Welt­handel könnte ausg­eglich­ener werden. Die Zentralbank in Peking will künftig den Kurs flexibler handhaben. Erstmals seit zwei Jahren hat Chinas Währ­ung wieder leicht zugelegt. Händler rech­neten langfristig mit einer Auf­wertung um voraussichtlich 2,7 Prozent über zwölf Monate. Im Shanghaier Devisenhandel stieg der Wert des Yuan zum US-Dollar bis zum Nachmittag um 0,4 Prozent auf 6,8. Die Aus­sichten auf einen stärkeren Yuan weckten Hoffnungen auf einen ausge­glichener­en Welthandel und ließen auch in China die Aktienkurse steigen.
EZB-Chef Jean-Claude Trichet begrüßte unter­dessen den ge­lockerten Wechsel­kurs des chine­sischen Yuan. «Das geht in die richtige Richtung», sagte der Präsident der Euro­päischen Zentralbank (EZB) in Brüssel vor Europa­parlamentariern. Die Ent­scheidung der chinesischen Zentralbank, die feste An­bindung des Yuan an den US- Dollar auf­zu­heben, entspreche sowohl dem Interesse Chinas als auch dem Interesse seiner Partner.
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22. Juni 2010
Bye-bye Frankreich

Der Vize-Weltmeister muss wie bei der EM 2008 früh­zeitig die Heim­reise antreten. Zum ersten Mal in der WM-Geschichte scheitert mit Südafrika ein Gast­geber­land in der Vorrunde. Uruguay und Mexiko dürfen dagegen jubeln. Süd­afrika hat das «Wunder von Bloemfontein» knapp verpasst. Trotz eines 2:1 (2:0) gegen den erneut ent­täuschenden Vize-Weltmeister Frankreich und ohren­betäubend­er Unterstützung durch die eigenen Fans schied die «Bafana Bafana» als erster Gastgeber in der Geschichte der Fuß­ball-Welt­meister­schaft in der Vorrunde aus.
Die um drei Treffer schlechtere Tor­differenz gegenüber Mexiko (0:1 gegen Uruguay) gab am Ende den Ausschlag. Vor 39.415 be­geisterten Zuschauern im Free State Stadion schickten Bongani Khumalo (20.) und Katlego Mphela (37.) mit ihren Treffern auch die Chaos-Truppe der «Bleus» vorzeitig nach Hause. Florent Malouda (70.) gelang auf Vor­arbeit von Bayern-Star Franck Ribéry nur noch der Anschluss. Nach einer Roten Karte für Yohann Gourcuff (26.) war für die «Equipe tricolore» beim Ab­schieds­spiel des um­strittenen Trainers Raymond Domenech die Blamage perfekt. Auch bei der WM 2002 war Frank­reich nach der Vorrunde sieglos ausgeschieden.
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23. Juni 2010
Fast Schlägerei wegen Trainings­boykott

Der Trainings­boykott der französischen National­mannschaft bei der WM hätte laut Medien­berichten beinahe eine Schlägerei zwischen den Spielern der «Bleus» ver­ursacht. Auch Bayern-Star Franck Ribéry soll verwickelt gewesen sein. Laut Berichten der Wochen­magazine Paris Match und Nouvel Observateur war der Trainings-Streik der Franzosen offenbar alles andere als einstimmig. Den Angaben zufolge sprachen sich mehrere jüngere Spieler, da­runter Torwart Hugo Lloris, Bakary Sag­na und Yoann Gourcuff im Mannschafts­bus gegen den Boykott aus. Sie hätten ausstei­gen und trainieren wollen, seien aber unter anderem von den Routiniers Ribéry, Kapitän Patrice Evra, Rekord-Torjäger Thierry Henry und William Gallas daran ge­hindert worden.
Die Diskussion im Mannschafts­bus sei es­kaliert. «Es gab Drohungen», sagte ein Nationalspieler anonym zu Paris Match. Hand­greiflich­keiten hätten Angehörige des Trainer­stabs nur mit Mühe ver­hindern können, hieß es. In einem Kommuniqué hatten die Profis gegen­teilig mitgeteilt, die Boykotts­entscheidung sei im Kader ein­stimmig getroffen worden, um gegen den Aus­schluss von Stürmer Nicolas Anelka zu protestieren. Anelka hatte Trainer Ray­mond Domenech zuvor in der Pause des Mexiko-Spiels (0:2) in der Kabine wüst beleidigt.
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24. Mai 2010
Hart gesessen ist halb gewonnen

Wer am Ver­handlungs­tisch die Wahl hat, sollte sich auf den härtesten Stuhl in der Runde setzen. Die Be­rührung von harten oder scharf­kantigen Gegen­ständen, und sei es auch nur mit dem Aller­wertesten, fördert nach Er­kenntnis von US-Psycholo­gen den Kampfes­geist. Ein weich gepols­terter Sitz dagegen be­sänftige das Gemüt und sei beim Ringen um einen guten Deal von Nachteil, schreiben die Forscher im Wissenschafts­journal "Science".
Die Autoren erinnern daran, dass der Tast­sinn der erste Sinn ist, den ein Mensch ent­wickelt.
Und dass Berührungen, auch ohne dass wir uns dessen bewusst sind, unsere Em­pfindungen und darauf basierende Be­schlüsse ein Leben lang beein­flussen.
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25. Juni 2010
Exit aus dem Alltag

Ganze 1000 Kilometer weit entfernt findet das Exit­fest in Novi Sad (Serbien) statt. Doch die Reise lohnt sich. Die Kulisse und das Line Up über­zeugen. Das Fest wurde bereits zum besten Europas gekürt. Festivals, die mit ihrer Kulisse über­zeugen, gibt es nicht allzu viele. Da ist das Melt mitten in Deutsch­land mit seinen markant­en Kohlebaggern. Da ist das Sonar in Bar­celona mit Bühnen mitten im Herzen der spanischen Metropole, und da ist das Exit in Novi Sad (Serbien) auf der malerisch­en Burg Petrovaradin am Donauufer.
Ein Festival in Serbien?
Da kriegt man doch nur Balkan­klänge und Europop zu hören, oder?
Falsch gedacht. Das Exit ist ein Festival mit einem der er­frischendst­en Line Ups überhaupt – und mit einer grandiosen Stimmung. Als Prodigy vor drei Jahren dort spielten, sagten die Musiker, es sei ihr bester Gig über­haupt ge­wesen. Aber nicht nur die großen Namen machen das Exit aus. Das Festival bietet eine an­genehme Mischung neuer interes­santer Bands mit Alternativ-Rock, Balkan­sounds und Dance-Musik.
Und wer auf ganz neue elektronische Klänge steht, dem bietet das Festival die Warp-Acts Chris Clark, Tim Exile und Hud­son Mohawke.
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26. Juni 2010
Vier Tage hilflos im Wald

Vier Tage lang hat ein schwer ver­letzter Mountain­biker an einem Bachlauf im Südharz gelegen. Zwei Rad­fahrer fanden ihn am Samstag­vormittag an einer Stelle etwa zehn Meter unter­halb eines Wald­wegs an einem be­waldeten Hang, etwa drei Kilometer nord­westlich der kleinen Ortschaft Düna, wie die Polizei Northeim be­richtete. Der 43-jährige Mann aus Schwiegers­hausen hatte sich am Diens­tag­nachmittag von seiner Ehefrau verab­schiedet und war zu einer gut zwei­stündig­en Tour auf­gebrochen. Da ihr Mann nicht zurück­kehrte und auch über sein Handy nicht erreicht werden konnte, wandte sich die Frau hilfe­suchend gegen 21.45 Uhr an die Osteroder Polizei.
Bei der Suche wur­den auch Polizeihubschrauber, Reiter, Poli­zeihunde sowie Taucher und Schlauch­boote der Feuer­wehr ein­gesetzt. Außerdem halfen viele Bekannte und Freunde des Ehe­paares mit. Retter des Ver­letzten wurden am Samstag ein 52-jähriger Polizei­beamter aus Osterode, der in seiner Frei­zeit mit seinem Mountain­bike unter­wegs war, und sein 34-jähriger Radfahr­freund. Sie stiegen eine steile Böschung herab, um zu dem Verletzten zu gelangen. Der 43-Jährige war laut Polizei­bericht an­sprechbar, war aber am Ende seiner Kräfte. Zudem klagte er über heftige Schmerzen. Ein Rettungs­hubschrauber brachte ihn in das Göttinger Klinikum.
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27. Juni 2010
Das 100-Trillionen-Souvenir

WM-Fans aus aller Welt haben einen skurrilen neuen Souvenir-Artikel entdeckt: Geld­scheine im Wert von hunderten Trillionen. Aus Südafrikas Nachbarstaat Simbabwe. In dem von Präsident Robert Mugabe herunter­gewirtschaftet­en Land Simbabwe hatte bis Anfang 2009 eine Hyper­inflation gewütet, die zum Druck von Geld­scheinen mit schwindel­erregend­em Nominalwert geführt hat. Spitzenwert: 100.000.000.000.000 Simbabwe-Dollar. 100 Trillionen steht auf Englisch drauf. Übersetzt ins Deutsche: 100 Billionen.
«Wir haben reißenden Absatz. Besucher aus Über­see auf der Suche nach Souvenirs sind ganz verrückt nach den Scheinen«,
erklärte eine Händlerin auf einem der größten Floh­märkte des WM-Gast­landes, dem Rooftop-Markt in Johannesburgs Stadtteil Rosebank. Sie verkauft einen Vierer-Satz («Set of 4 Trillions») für 120 südafrikanische Rand; das sind umgerech­net 13 Euro. Ein Mexikaner deckte sich gleich mit einem Dutzend ein. «Die wiegen nichts, sehen hübsch aus, und beim Ein­checken am Airport brauche ich mir keine Sorgen wegen Über­gepäck machen», sagt er. Einen Satz will er im Internet versteigern.
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28. Juni 2010
Swatch-Gründer gestorben

Der Gründer der Swatch Group, Nicolas Hayek, ist am Montag im Alter von 82 Jahren gestorben, Das teilte das Unterneh­men in Biel mit. Der Unter­nehmer mit liba­nesischen Wurzeln war treibende Kraft hinter der Wieder­geburt der Schweizer Uhren­industrie in den 1980er-Jahren.
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29. Juni 2010
Leichen im Keller

Die Kapazitäts­grenze der Leichen­hallen ist erreicht: Weil die Friedhofs­kosten steigen und die Kranken­kassen schon lange kein Sterbe­geld mehr zahlen, wollen immer mehr Menschen ihren Körper der Wissen­schaft spenden. Die ächzt unter dem An­sturm. Kerstin Krieger will nicht ein­fach plötzlich weg sein. Die 47-Jährige aus Leipzig stellt sich nach ihrem Tod Gunther von Hagens zur Ver­fügung, weil sie will, dass andere an ihrem toten Körper das Leben begreifen. Soviel Altruismus kann jedoch nicht jedem Körper­spender des Plasti­nators nach­gesagt werden: Sieben Prozent geben an, auf diese Weise Be­stattungs­kosten sparen zu wollen,
13 Pro­zent möchten ihre An­gehörigen von der Grabpflege befreien. Die Raum­miete für eine seiner vielen Aus­stellung­en zahlt Gunther von Hagens schließlich selbst.
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30. Juni 2010
Passwortklau unter Palmen

Selbst am schönsten Urlaubs­ort kann man­cher nicht auf E-Mails verzichten. Doch egal, ob im Hotel oder im Internet­café - wer über diese Zugänge Grüße an die Da­heim­ge­bliebenen schicken will, sollte Vor­sicht walten lassen. Viele Betreiber von Internet­cafés verzichteten aus Kosten­grün­den auf leistungs­fähige Sicherheits­lösung­en. Die Rechner seien oft mit Spionage­programmen in­fiziert, die die Zugangs­daten der Nutzer un­bemerkt vom Anwen­der an die Täter weiterleiteten, erklärt die IT-Sicherheits­firma G Data. Wer im Urlaub auf Nummer sicher gehen will, sollte online weder Einkaufen und mit Kreditkarte be­zahlen, noch Online-Banking betreiben.
Das gilt für Internet­cafés wie Bistros, die kostenlosen Wlan-Zugang offerieren.
Wer während des Ur­laubs nicht auf sein Note- oder Netbook ver­zichten wolle, sollte seine Daten vor Reise­beginn ver­schlüsseln und zusätzlich ein Voll­backup als Sicherungs­kopie erstellen. Im Fall eines Dieb­stahls ist so nur das Gerät verloren. Generell sollen keine ver­traulichen Infor­mationen oder Passwörter ein­gegeben werden. Nach dem Surfen an einem öffent­lichen Terminal sollten im Browser die Cookies, die Historie und temporäre Da­teien gelöscht werden. Die Nutzung einer UMTS-Karte sei zwar vielleicht teurer, bie­tet aber einen höheren Schutz als offene Wlan-Zugänge.